Pippi Langstrumpf

Premiere 28 Oktober 2023

Rheinisches Landestheater Neuss

Regie – Jean Renshaw

Bühne und Kostüme – Lisa Moro

Musik – Walfried Böcker

Dramaturgie – Eva Veiders

Licht – Katrin Otte

Fotos – Marco Piecuch

Mit: Katrin Hauptmann, Philippe Ledun Nelly Politt, Benjamin Schardt, Anna Sonnenschein, Peter Waros

Test

Wirbelwind auf der riesige Spielwiese

„So einfach der Aufbau wirkt, so sehr glänzt die Inszenierung. Besonders Nelly Politt als Pippi Langstrumpf hat wortwörtlich Hummeln im Hintern und begeistert das Publikum mit ihre Hibbeligen und sogar nicht erwachsenen Art. Dabei bringt Politt die bekannten Charakterzüge der Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, wie Pippi Langstrumpf mit vollem Namen heißt, ganz wunderbar auf den Punkt und auf die Bühne. Sie schafft den Spagat zwischen der Verspieltheit der Rolle, aber auch den ruhigen Momenten, beispielsweise wenn sie von ihrer Mutter berichtet, die als Stern im Himmel an einem besseren Ort ist, und überzeugt somit ihre authentischen Spielart. Als spießiges Gegenstück tritt Katrin Hauptmann in der Rolle von Frau Prysselius auf. Spießig heißt jedoch nicht gleich unlustig, denn durch die ihre überzeichnete Art hat die Hauptmann immer wieder die Lacher auf ihrer Seite, beispielsweise, als sie tunlichst verhindern will beim Gang durch das Gras und den Sprung auf das grüne Sofa ihre gute Kleidung zu versauen. Philippe Ledun und Anna Sonnenschein geben die Rollen von Tommy und Annika, den beiden Nachbarskindern, die aus gutem Hause stammen. Anfangs noch selbst Verhalten gegenüber ihre neue Freundin, lassen Sie sich mit der Zeit immer mehr auf Pippi und ihre Flausen im Kopf ein. Beiden nimmt man durch ihre verspielte Art und ihre Neugier die Rollen der Beiden von Anfang bis Ende ab. Zuletzt sind Peter Waros und Benjamin Schardt in verschiedenen Rollen auf der Bühne zu sehen. Doch egal, ob als Polizisten, Diebe, als Vater oder Lehrer: beide zeigen wieder einmal, dass sie ein Fingerspitzengefühl für komödiantische, aber auch ernste Momente haben und tragen so zur gelungene Inszenierung des Gesamtensembles bei.

Am Ende erlebt man eine Aufführung, die wohl alle im Saal wieder ein bisschen Kind sein, und davon träumen lässt, doch ein bisschen so zu sein, wie Pippi Langstrumpf – langanhaltender und tosender Applaus.“ Werner Alderath, TheaterWG, 31. Oktober 2023

„Die Kinder im Publikum reagierten auf das Bühnenspektakel und hielten sich mit ihren lauten Äußerungen nicht zurück. Als Fräulein Prysselius völlig angeekelt versucht, das grüne Sofa zu erklimmen, ruft ein Kind: „Was hat sie? Hat sie Angst? Das ist doch nur ein Sofa! Doch das Stück hatte nicht nur Unterhaltungswert für die jüngsten Theaterbesucher. Auch die Älteren bekamen etwas zu schmunzeln, etwa als die Banditen versuchten zu erklären, warum sie Pippis Gold stehlen wollten. „Wir sind doch nur kleine Banditen, die sich die Miete nicht mehr leisten können. Wir wohnen nämlich in Hückeswagen. Fazit: Ein gelungener Theatervormittag nicht nur für die jüngsten Bürger der Stadt.“ Cristina Segovia Buendía, Rheinische Post 4. Dezember 2023

„Kindgerecht und erwachsentauglich zugleich. Alle Darsteller machen ihre Sache hervorragend. Aber dennoch ist eine besonders: Nelly Politt gibt ihrer Pippi auch eine Wehmut mit, die in manchen Momenten aufscheint und aus der Göre ein bedauernswertes Kind macht.“ Helga Bittner, Neuss Grevenbroicher Zeitung, 29. Oktober 2023

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